In einer Welt, in der ständig neue Gadgets auf den Markt kommen, ist es leicht, sich vom neuesten Angebot verführen zu lassen. Aber wie steht es mit der Nachhaltigkeit? Kann Technik auch nachhaltig sein?

Ja, und es ist einfacher, als Du denkst! Ich zeige Dir, wie Du Elektronikprodukte verantwortungsbewusst auswählen, nutzen und entsorgen kannst. Mit meinen Tipps zum nachhaltigen Elektronikkauf sparst Du nicht nur Geld, sondern tust auch etwas Gutes für die Umwelt.

Die Pyramide der Nachhaltigkeit

Diese Pyramide zeigt die Schritte, wie Du nachhaltiger handeln kannst. Auch auf den Kauf von Elektronik lassen sich diese Punkte anwenden.

Nutze, was du hast

Der nachhaltigste Weg ist, bereits vorhandene Geräte weiterhin zu verwenden. Konsumverzicht ist am besten für die Umwelt und fürs Portemonnaie.

Repariere, was du hast

Bevor Du ein neues Gerät erwirbst, prüfe, ob sich ein vorhandenes Gerät reparieren lässt.

Leihen oder Tauschen

Anstatt neue Geräte zu kaufen, könntest Du in Deinem Bekanntenkreis nachfragen, ob jemand Elektronik-Spielzeug oder Geräte hat, die nicht mehr genutzt werden. Oft sind diese für verschiedene Altersgruppen geeignet und liegen ungenutzt herum. Für Elektronik gibt es auch Mietangebote, beispielsweise von Grover.

Gebraucht kaufen

Flohmärkte und Kleinanzeigenportale sind hervorragende Orte, um gebrauchte Elektronik wie Tonies, Lautsprecher und Lerncomputer zu finden. Zudem gibt es viele Anbieter, die refurbished Tablets anbieten, die eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zu neuen Geräten darstellen. Die Produkte solltest du vor Ort auf sichtbare Beschädigungen und Funktionsfähigkeit testen. Nimm Dir ein paar Akkus mit auf den Flohmarkt, oft nehmen die Verkäufer*innen die Batterien aus den Geräten heraus.

Selber machen

Zugegeben, dieser Punkt ist schwer zu meistern, wenn man nicht gerade ein Maker ist. Mit Microcontroller und 3D-Drucker bekommt man kleine Dinge gebastelt, aber das ist nicht für alle zu machen. Manchmal ist es möglich, Geräte selbst zu erweitern, einen PC aufzurüsten bekommt man mit ein wenig Hilfe hin.

Neu kaufen

Wenn es keine andere Option gibt, wähle neue, nachhaltig produzierte und energieeffiziente Geräte.

Ich brauche etwas Neues, worauf kann ich achten?

Es gibt ein paar Dinge auf die Du beim Kauf neuer Elektronik achten kannst.

Firmen suchen, die auf nachhaltigkeit wert legen

Es gibt Firmen, die sich sehr bewusst für die Verwendung von Recycling-Material entscheiden. Aber Obacht vor Greenwashing, Firmen haben den Nachhaltigkeitsaspekt als Marketing-Masche entdeckt.
Transparente Lieferketten sind wichtig, besonders beim Kauf von Elektronik. Suche auf der Webseite des Herstellers nach Angaben über die Nachhaltigkeitsstrategie. Die Materialien von elektronischen Geräten belasten die Umwelt enorm und auch am Ende des Produktlebens gibt es oft kein Happy End. Dies führ uns zum nächsten Punkt.

Die korrekte Entsorgung

Achte darauf, dass Du deine Altgeräte korrekt entsorgst. Beim Kauf eines neuen Gerätes darfst Du immer deine alten Sachen kostenlos beim Händler abgeben – unabhängig davon wo du diese ursprünglich erworben hast. Kleinelektronik darf auf keinen Fall über den Hausmüll entsorgt werden!

Langlebigkeit und ReparierbarkeiT

Bei Elektronik für Kinder ist es besonders wichtig, auf robustes Design zu achten. Geräte, die Stöße oder ein bisschen groben Umgang aushalten, halten länger und müssen weniger oft ersetzt werden. Da es sich bei Kinderelektronik oft um Kleinelektronik handelt, ist die Reparierbarkeit manchmal nicht so einfach.

Dennoch darfst Du Dich ruhig trauen, einen Blick „unter die Haube“ zu werfen. Kleine Reparaturen, wie das Beheben eines defekten Kontakts oder eines Kabelwacklers, kannst Du oft selbst erledigen – das spart Geld und schont die Umwelt.

Aber: Du sollst Dich nicht stressen, wenn die Zeit fehlt. Falls Du es nicht schaffst, etwas zu reparieren, achte zumindest auf die korrekte Entsorgung der Geräte. So sorgst Du dafür, dass wertvolle Ressourcen recycelt und Schadstoffe fachgerecht entsorgt werden.

Materialien und Verpackung: Nachhaltig oder problematisch?

Kleinelektronik wie Kopfhörer, Spielzeug oder Lerncomputer stellt oft eine große Herausforderung für die Umwelt dar. Einer der größten Probleme ist das Recycling der wertvollen Materialien wie Kupfer und Edelmetalle, die in diesen Geräten verarbeitet sind. Häufig ist es schwierig, diese Metalle sauber von den Kunststoffen zu trennen. In ärmeren Ländern wird Plastik sogar verbrannt, um an das Kupfer zu gelangen, was sowohl für die Umwelt als auch für die Menschen vor Ort gefährlich ist.

Auch wenn einige Geräte aus recyceltem Plastik bestehen, löst das das grundlegende Problem nicht. Das eigentliche Problem liegt darin, dass die Elektronik selbst schlecht recycelbar ist und wichtige Ressourcen oft nicht zurückgewonnen werden können.

Kupfer aus Audiokabeln oder anderen Geräten wird in spezialisierten Recyclinganlagen zurückgewonnen. Dabei werden die Geräte geschreddert und das Kupfer von anderen Materialien getrennt. Dieser Prozess ist aufwändig, aber notwendig, um Ressourcen wie Kupfer für die Wiederverwendung zu gewinnen.

Was Du beim Kauf tun kannst: Achte darauf, Geräte zu wählen, die mit minimaler Verpackung auskommen und möglichst aus recycelten Materialien bestehen. Aber denk auch daran, dass dies nur ein kleiner Teil der Lösung ist. Die richtige Entsorgung und das Recycling sind mindestens genauso wichtig, um die wertvollen Ressourcen zurückzugewinnen und Umweltverschmutzung zu vermeiden.